Die Zeit, der schlaue Saturn, er heilt uns von jeder Wunde, um uns mit seiner Sense bald wieder eine neue Wunde ins Herz hineinzuschneiden.
H.Heine


21.12.-19.01.
Die Zeit um die Jahreswende ist eine ganz spezielle Zeit. Einerseits ist es die dunkelste, kälteste Zeit im Jahr, die Natur hat sich zur Ruhe begeben – und auch viele von uns haben das Bedürfnis, sich ein bisschen von der Welt zurückzuziehen. Wir zünden eine Kerze an, machen uns einen Tee oder Punsch und lauschen dem Gefühl der Stille, des Stillstands in uns nach. Wie die Alchemisten sagen: Du musst hinabsteigen in die Dunkelheit, dorthin, wo es stinkt, wo es gärt, und von dort musst du den Aufstieg beginnen. Diamanten entstehen im Innersten der Erde, wo der Druck, die Stille und die Dunkelheit am größten ist. Das ist die Steinbock-Zeit und ihr Regent ist Saturn oder Kronos, der Herr der Zeit, des Todes, aber auch der Transformation. Er ist aber auch der Lichtträger, denn im Zeichen Steinbock findet die Wiedergeburt der Sonne statt.
Mach mal Pause! Denk mal nach!
Saturn wird oft als Unglücksplanet oder Übeltäter bezeichnet, denn er steht für Grenzen, für Einschränkung, störende Einflüsse und Schatten. Er steht für die SUCHE nach STRUKTUR und ORDNUNG und ist das Symbol für Gesetz, Gewissen, Verantwortung, Hemmung, aber auch für Bodenhaftung, Geerdet-Sein und das Befassen mit Schwächen. Wenn Saturn am astrologischen Programm steht, ist das für den Menschen die Aufforderung:
- Konfrontiere dich mit deinen Schatten, deinen Schwächen!
- Lerne, was Realitätsnähe, Disziplin, Pflicht, Verantwortung bedeuten, lerne klar zu denken und dich zu konzentrieren sowie deine Schwächen zu akzeptieren und mitunter klar Nein zu sagen.
- Kehre in dein Innerstes und kehre um!
Saturn ist der Lehrmeister, der lange Marsch zum Ziel. Aber das wollen wir nicht. Lieber hören wir Jupiter zu, dem Gegenspieler oder dem Ergänzungsprinzip zu Saturn, dem großen Glück, weil er uns mit Belohnungen lockt und ein leichteres Lernen verspricht. Denn diese Selbstreflexion, das Ausmisten und Reinemachen im eigenen „inneren“ Haus ist unangenehm, es erfordert Selbstdisziplin und Verzicht. Das ist eine Arbeit, die wir nicht machen wollen. Und wenn wir sie nicht machen und diese Prinzipien nicht selbst umsetzen, dann erleben wir die Grenzen im Außen, im Spiegel der Umwelt: durch Vorgesetzte, Partner, Unfälle oder durch gesellschaftliche Normen. Darauf beruht der Ruf des Saturn als Unglücksplaneten, denn die Folgen unserer Lernverweigerung sind oft Schwermut, Sturheit, Grübeleien, Verschlossenheit Einsamkeit, Unglück, Pech, Enttäuschung und Verlust.
Aber so wie der Saturn auf körperlicher Ebene das Rückgrat symbolisiert, so verschafft seine Energie genau dieses im übertragenen Sinne, wenn die Lektionen frei-willig und bewusst gelernt werden: Die saturnale Starre löst sich auf und Ängste und Perfektionismus-Denken werden abgebaut und Mensch gelangt zu innerer Stabilität und Gelassenheit. Man kann es auch andersherum sehen: Ausdauer und Geduld führen zum Erfolg. Dann spiegelt die saturnale Energie Treue und Zuverlässigkeit, Klarheit, tiefes Wissen, Weisheit, Stille und magische Einsichten.
Fragen des Prinzips Saturn
- Praktiziere ich Selbstverantwortlichkeit? Dazu gehören Erdung, Perfektionismus, Psycho-Hygiene:
- Drei Fragen zum Jahreswechsel:
- Was hat mir im vergangenen Jahr Energie gegeben, was hat mich geerdet und aufgebaut?
- Wo habe ich zu viel Kraft gelassen, was hat mich ermüdet und gelangweilt?
- Was habe ich vernachlässigt, wovon ich weiß, dass es mir gutgetan hätte)?
- Drei Fragen zum Jahreswechsel:
- Kann ich Grenzen akzeptieren? Wo sind diese? Wo fällt es mir schwer?
- Wie sieht es mit meinen Pflichten aus? Habe ich Beschränkungen in meinem Leben akzeptiert, die vielleicht ich nicht zulassen müsste/ sollte/ dürfte?
Steinbock- Saturn entspricht der Berufung. Das 10. Haus steht für unsere Aufgaben und ihre Verwirklichung. Wenn wir die Aufgaben erfüllen und die Prüfungen Saturns bestehen, dann haben wir die Freiheit erreicht. Aber für die Steinbock- bzw. Saturnzeit gilt noch viel mehr als für andere Zeitqualitäten: Versuche, im Einklang mit dieser Zeitqualität zu leben, dann schreitest du auf deinem Entwicklungsweg harmonischer, „einsichtiger“ voran. Mit dem kosmischen Strom zu schwimmen, ist einfacher und weniger schmerzvoll als dagegen. Und schwimmen müssen wir, daran führt kein Weg vorbei. Die Frage ist nur: WIE? Alles ist gut. – Aber das ist eine andere Geschichte…(-:

Leben ist Veränderung. Dieser Veränderung zu widerstehen, wirkt dem Lebensfluss mehr entgegen, als sich ihr zu ergeben. Die Essenz des Lebens ist dessen Verlauf: Die Ereignisse, Bedingungen und Erfahrungen, die uns formen und zeitweise auch aus der Bahn werfen.
Samuel Taylor Coleridge
Tipps für die Steinbock-Zeit

Entwicklungsweg des Steinbocks: Weg der Klarheit

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