Es gibt: ein Bleiben im Gehen, ein Gewinnen im Verlieren – im Ende einen Neuanfang.

Sprichwort aus Japan

Die 12 Nächte nach Weihnachten sind eine geheimnisumwitterte, magische Zeit, in der es im Wesentlichen darum geht, das loszulassen, was gehen darf, um am Ende unserer Reise das Licht in uns selbst zu finden.

24.Dezember: Vorbereitung

Du kannst die Raunächte also als komprimierten Transformationsprozess begreifen. Sie beginnen mit der Nacht vom 24. auf 25. Dezember und enden mit der 12. Nacht vom 4.auf 5.Jänner.Damit umfassen sie 11 Tage und 12 Nächte, also genau die Differenz zwischen 365 Tagen im Sonnenjahr und 354 Tagen im Mondjahr. Somit markieren sie eine Niemandszeit zwischen den Jahren, eine mystische, dunkle, magische Zeit, in der uns Zugang zu außerhalb von Raum und Zeit liegenden Sphären gewährt ist.  

In manchen Versionen wird von 13 Raunächten gesprochen: Was auch Sinn macht, denn die alten Stämme richteten ihr Leben sicher nach den 13 Mondmonaten aus. Allerdings kam die 13 durch christlich-religiöse Anschauungen im Laufe der Geschichte in Verruf. Jesus wurde durch den 13. Jünger Judas verraten, deshalb musste die Zahl wohl Unglück bringen. Dabei wurde und wird teilweise immer noch nicht verstanden, dass bei jeder Umwandlung etwas Altes sterben muss. Das kannst du draußen in der Natur, im gesellschaftlichen Leben oder in uns selbst beobachten. Weil wir aber nicht wissen, wie es nach einem Abschied, dem Tod, dem Zusammenbruch des bisherigen Weltbildes weitergeht, macht uns das Angst. Viele wünschen sich zwar das Erwachen des Bewusstseins, aber bitteschön mit Sicherungsnetz.

Das gibt es aber nicht. Erwachen bedeutet, alte Vorstellungen, Glaubenssätze, nicht mehr förderliche Beziehungen loszulassen. Erwachen bedeutet, dem Fluss des Universums zu vertrauen und dir keine Sorgen zu machen, dass es dir an irgendetwas mangeln könnte. Erwachen bedeutet, alle Hintertüren zu schließen und dich voll und ganz dem Transformationsprozess hinzugeben.

Die Zahl 13 steht für das Wesen wahrer Transformation, die uns zum heiligen Gral, zum Licht in uns selbst führt. Deshalb gehört für mich die 13. Nacht vom 5. auf 6. Jänner zwingend zu den Raunächten, um nicht nur das Alte gut abzuschließen, sondern auch den ersten Schritt in das Neue machen– eine Spiraldrehung höher auf der Reise zurück zur Quelle.

Ritual 24. Dezember

🔥 Räuchere und reinige deine Räume. Ich verwende dazu gerne Palo Santo, Weißen Salbei oder Beifuß. Stell dir dabei vor, dass du mit der Räucherung auch einen heiligen Raum kreierst, in dem deine Seele ihre Arbeit machen darf.

🔥 Raunächtetagebuch: Der nächste Schritt wäre, dass du alles Gute, Schöne, Wertvolle…,aufschreibst, was du in diesem Jahr erleben durftest. Lass dir dabei Zeit, auch in die Emotionen hinein zu spüren, die mit diesen Erfahrungen verbunden sind. Diese Emotionen weisen dich auf energetische Fäden hin, die dein Feld verstopfen und dich daran hindern, frei und selbstbestimmt mit dem Leben mitzufließen.

Im zweiten Schritt führ dir das Belastende, Schwierige, Angst Einflößende, Schmerzvolle…. des vergangenen Jahres vor Augen und stell dich auch hier den damit zusammenhängenden Emotionen. Es bedeutet, dir selbst zu gestatten, dieses Erlebnis als einen Teil deiner vergangenen Erfahrung anzunehmen. Dabei geht es nicht darum, demjenigen, der dir Schmerz verursacht hat, von seiner Verantwortung freizusprechen, sondern es geht darum, dass du dir erlaubst, dich selbst von diesem Schmerz der Vergangenheit zu befreien. Frag dich auch, welche Lehre diese schmerzvollen Erfahrungen dir ermöglicht haben.

Als Drittes überleg dir auch, wofür du Mutter Erde dankbar bist. Sie trägt, nährt und behütet uns, ohne etwas dafür zu verlangen. Würdigst du sie genug? Wie könntest du ihr helfen?

🔥 Dankbarkeitsritual

Den nächsten Schritt vollziehst du auf der Ebene des Mythischen, auf der Ebene des Seele. Dort, wo es keine Worte mehr gibt, auf einer Ebene, zu der unser Verstand keinen Zugang mehr hat. Du kannst die Feuerzeremonie im Freien oder auch im Zimmer mit einer Kerze machen. Lege drei Stöckchen bzw. Streichhölzer bereit.

Denk an alles, was positiv und erfreulich im letzten Jahr für dich war. Spür noch einmal in die damit verbundenen Emotionen hinein. Nimm das 1.Stöckchen und puste alles nacheinander in das Stöckchen. Wenn du fertig bist, bedanke dich beim Stöckchen und halte es in die Flamme, bis es verbrannt ist. Zieh dann kurz die Hände durch/über das Feuer und stell dir vor, dass du die frei gewordene Energie mit deinen Händen in deinen Bauch, dann in das Herz und dann in deine Stirn führst. Sei mit deinen Gedanken ganz bei dir und bedanke dich für die Transformation.

Denk jetzt an alles, was in diesem Jahr nicht gut, stressig, ärgerlich, beängstigend, traurig… war. Spür auch hier noch einmal in die damit verbundenen Emotionen hinein. Nimm dann das 2.Stöckchen und wiederhole den oben beschriebenen Prozess und bedanke dich am Ende für die Lernerfahrung.

Nimm jetzt das 3.Stöckchen für Mutter Erde und denk an alles, wofür du Mutter Erde dankbar bist. Puste auch dieses in das Stöckchen und wiederhole den Prozess.

Bedanke dich anschließend beim Feuer für die Transformation. Gieße KEIN Wasser auf das Feuer draußen und blase die Kerze NICHT aus, sondern lass das Feuer herunterbrennen bzw. ersticke die Flamme, denn sonst zerstreuen sich die Energien, die du in deiner Zeremonie gesammelt hast.


Ein weiteres sehr bekanntes Ritual für die Raunächte ist das Ritual der

13 Wünsche

Frage dich: Was ist mir wichtig? Was liegt mir am Herzen? Was wünsche ich mir dringend für das kommende Jahr?

Wähle 13 Wünsche aus und schreibe sie auf jeweils einen kleinen Zettel, den du zusammenfaltest, so dass sie sich äußerlich nicht mehr voneinander unterscheiden. Formuliere deine Wünsch so, als ob sie schon Realität wären. Also: „Ich habe genug Geld.“ statt „Ich hätte gerne genug Geld.“ Gib sie alle gemeinsam in ein kleines Säckchen oder eine Schachtel.

In jeder der nun folgenden Raunächte ziehe einen Zettel und verbrenne ihn, ohne den Wunsch zu lesen. Schau zu, wie er ganz verbrennt. Gib deinen Wunsch an höhere Mächte ab und vertraue darauf, dass er in Erfüllung geht, ohne dass du dafür noch irgendetwas zu machen brauchst. Bedanke dich bei den Elementen, die dich hierbei unterstützen, und übergib die Asche Mutter Erde.

Denselben Prozess führe mit 12 Wünschen aus.

Nimm am 6. Jänner den letzten Wunsch feierlich aus deinem Säckchen und lies dir deinen Wunsch laut vor. Dies ist der einzige der 13 Wünsche, um den du dich selbst kümmern darfst, damit er in Erfüllung gehen kann.

Kategorien: Raunächte

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