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„Die Verbindung mit dem geistigen Zuhause bedeutet Heimkehr. Die Quelle ist in dir.“ (Jeanne Ruland)

In die Stille lauschen

Thema: Verbindung mit der inneren Stimme, innere FĂĽhrung
Monat: Februar
Astrologisches Tierkreiszeichen: Wassermann

Die Raunacht vom 26. auf den 27. Dezember ist energetisch dem Monat Februar zugeordnet. Mit dem Fest „Maria Lichtmess“ am 2. Februar bzw. dem „Imbolc“- Fest im keltischen Brauchtum werden die Tage wieder länger und eine Ahnung von FrĂĽhling liegt schon in der Luft. Die Samen warten darauf, vom immer stärker werdenden Licht geweckt zu werden. Damit im Zusammenhang steht auch das Thema in dieser Raunacht:  Finde die Verbindung mit dem inneren Licht, deiner Intuition, und vertraue darauf, dass der Same fĂĽr das Neue bereits in der Erde ruht und auf seine Entfaltung wartet.

Das ist leichter gesagt als getan. Denn viele von uns haben den Bezug zu dieser inneren Stimme verloren. Manche hören sie zwar, vertrauen ihr jedoch nicht, obwohl ihr Wissen immer in uns vorhandenen ist. Es ist die Instanz in uns, die wir unser Herz nennen. Andere nennen es die Quelle in uns, unser Höheres Selbst, Seele oder Gott…

Einig sind sich dabei alle: Diese Stimme wohnt tief in unserem Inneren. Trotzdem suchen wir die Antwort auf unsere Fragen meistens im AuĂźen, auf der wortwörtlichen Ebene, anstatt uns auf die Ebene der Seele zu begeben. Die Sprache der Seele sind jedoch nicht Worte, sondern Bilder, Poesie, Musik, Chanten, Trommeln…Es ist die Sprache des Mythos, der Meditation und Zeremonie.  Hier geht es um die epische Reise, die Reise des Helden, der – so wie der Kolibri – Stille in Bewegung ĂĽbt.

Stille in Bewegung.

Das ist ein sehr kraftvolles Bild. Wie kannst du diese Stille, diese Verbindung zu dir selbst im Trubel deines Alltags finden, damit es dir nicht so ergeht wie der Frau in der folgenden Geschichte?

Wir sind daher heute besonders aufgefordert, uns Zeit für uns zu nehmen, um bei uns anzukommen. Alles, was dich still werden lässt, hilft, die Verbindung zu deiner inneren Stimme zu stärken: Meditation, automatisches Schreiben, ein Spaziergang im Wald oder das Erstellen eines Sand- oder Naturbildes.

Sandbild

Ein Sand- oder Naturbild ist eine sehr kraftvolle und wirkungsvolle Möglichkeit, um das Vertrauen in deine innere Stimme zu finden und tiefe Transformation herbeizuführen. Normalerweise wird es im Freien erstellt, kann aber auch auf dem Balkon oder in einem Zimmer auf einem großen flachen Teller gefertigt werden. Als Basis kann hier beispielsweise Salz dienen.

Schritt 1

Ăśberlege dir das Thema bzw. frage dich:

  • Worauf suche ich Antwort?
  • Was sind meine Ziele im neuen Jahr?
  • Mit welchen Menschen möchte ich Kontakt haben?
  • Welche Ă„ngste hindern mich, im Frieden mit mir zu sein?
  • Was kann ich tun, um mein wahres Potenzial zu leben?

Schritt 2

Lass dich von Gegenständen finden, die dich ansprechen und Bestandteil deines Sandbildes sein sollen. Denk nicht nach, sondern folge einfach deinen Impulsen. Du wirst zu Gegenständen und Elementen hingezogen werden, die symbolisch das Thema repräsentieren, das du bearbeiten möchtest. In der Regel sind dies natĂĽrliche Objekte wie Steine, Zweige und Blumen… Du kannst aber auch persönliche Objekte ins Sandbild einbauen, die fĂĽr dich eine besondere Bedeutung haben. Insbesondere wenn du Gegenstände aus der Natur in dein Sandbild mit aufnimmst, frage diese vorab um Erlaubnis und gehe achtsam damit um, in einer inneren Haltung von Dankbarkeit und Wertschätzung gegenĂĽber dem Geist dieses Gegenstandes.

Schritt 3

Wenn du alle Gegenstände beisammen hast, kreiere zunächst einen Kreis – zum Beispiel mit Ästen oder Ähnlichem. Der Kreis spiegelt den Kreis des Lebens wider. Nimm dann nach und nach die Gegenstände und informiere sie mit deinem Thema, indem du deinen Atem in sie hinein pustest. Platziere dann jeden Gegenstand im Kreis. Es wird dabei ein Muster entstehen, das sich für dich richtig anfühlen soll. Denk nicht darüber nach. Erlaube, dass das Sandbild ganz intuitiv entsteht. Dein Unterbewusstsein wird dich leiten, die Auswahl, Anordnung und Neuanordnung der Elemente zu steuern.

Das Erstellen eines Sandbildes ist ein dynamischer Prozess, der die Transformation widerspiegelt, an der du gerade arbeitest. Es ist gleichzeitig auch eine Meditation, ein Weg zu deiner inneren Weisheit.

Wenn du das GefĂĽhl hast, fertig zu sein, lass dein Sandbild auf dich wirken. Nutze alle deine Sinne und achte dabei genau auf die GefĂĽhle und Einsichten, die sich einstellen. Lass das Sandbild bis zum Abend des 27.12. liegen. Geh am Vormittag und am Nachmittag noch einmal hin. (1)

Hat der Wind vielleicht etwas daran verändert?

Verspürst du den Impuls, noch etwas im Sandbild zu verändern?

Folge diesen Impulsen und gehe dabei ganz achtsam mit den Gegenständen um. Du bewegst in diesem Moment Energie, die ganz eng mit dir und deiner Reise zu deiner Quelle verbunden ist. Achte dabei also darauf, was sich bei der Veränderung im Außen auch IN dir selbst zu verändern beginnt.

Wenn sich das Sandbild stimmig und fertig anfühlt, nimmst du jedes einzelne Element mit einer Geste und inneren Haltung des Dankes heraus, sodass keine Spuren hinterlassen werden. Jetzt kannst du, wenn du möchtest, die neu gewonnenen Einsichten in dein Raunacht-Tagebuch aufschreiben und damit auch auf der wortwörtlichen Ebene der Schlange integrieren.


(1) Normalerweise lassen wir ein Sandbild drei bis vier Tage liegen, bis sich das Gefühl einstellt, dass es wirklich abgeschlossen ist. Du kannst ein Sandbild immer legen, wenn dich ein Thema beschäftigt, bei dem du das Gefühl hast, dich im Kreis zu drehen und keine Antwort von deiner inneren Stimme zu bekommen. Du wirst sehen: Es ist ein sehr wirkungsvolles Werkzeug. Je öfter du es benutzt, desto schneller wirst du deine innere Stimme hören und desto tiefer wird auch im Alltag die Verbindung zu ihr.

Kategorien: Raunächte