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Ach lauf doch nicht nach Witz und Weisheit übers Meer! Der Seele Würdigkeit kommt von der Liebe her.“ Angelus Silesius

Die Schattenseite integrieren

Thema: Versöhnung mit dir, Akzeptanz, Loslassen, Balance,
Monat: Juni
Astrologisches Tierkreiszeichen: Zwillinge

Die Hälfte der Raunächte liegt mit der heutigen Nacht (30. auf 31. Dezember) hinter uns und damit sind wir in der Jahresmitte angekommen. Die sechste Raunacht steht für den Monat Juni, in dem der Frühling in den Sommer übergeht. Die Tage werden immer länger, bis die Sonne am 21. Juni mit der Mittsommernacht ihren Höchststand erreicht. Die Sommersonnenwende erinnert uns daran, dass jede Expansion, alle Freude, das Licht, das Leben vergänglich sind. Alles ist im Fluss und wandelt sich rhythmisch in das polare Gegenstück.

Und diese Polarität, die Spaltung zwischen Subjekt und Objekt will das Zeichen Zwillinge erkennen und überwinden. Es sucht nach der Einheit und versucht, zwischen den Polen zu vermitteln. Normalerweise polieren wir ja nur an unserer guten und schönen Seite herum, unsere Schattenseiten dagegen verbannen wir in die Dunkelheit. Die wollen wir nicht sehen. Um wirklich ganz im Sinne von heil zu werden, müssen wir uns jedoch auch damit versöhnen.

Das bedeutet:  Du akzeptierst dich, so wie du bist. Du machst dich frei von allen Selbstzweifeln, Perfektionismus und überzogenen Ansprüchen an dich selbst. Und vor allem: Du machst dich frei von allen Schuldgefühlen, die du bewusst oder unbewusst mit dir herumschleppst. Wenn es dir gelingt, dich so zu akzeptieren, wie du bist, und dir zu verzeihen, was du vermeintlich falsch gemacht hast und von dem du jetzt weißt, dass du es damals anders hättest machen sollen, schaffst du es, die Spaltung IN dir zu überwinden, Licht und Schatten IN dir zusammenzubringen.

Dann erst ist es dir möglich, dein Leben authentisch, bewusst und kreativ zu gestalten. Dann erst kannst du dein DENKEN mit deinem HERZEN verbinden und dich und deine Mitmenschen so sehen, wie sie wirklich sind:

Mitspieler in einem Rollenspiel, in dem jeder jeden als eine Projektionsfläche nutzt, um sich am Ende irgendwann selbst zu erkennen. Wenn du dich mit dir selbst versöhnst, nimmst du alle Projektionen der Täter-, Opfer-, Retter-Rolle zurück und es wird dir möglich, dich zum ersten Mal auf Dinge und Menschen wirklich einzulassen. Das bedeutet, Kontakt aufzunehmen auf einer Ebene, die den ganzen Menschen betrifft, nicht nur den Verstand.

Frage dich

  • Wie steht es mit meinen Selbstzweifeln? Wo zweifle ich an mir, wo habe ich das Gefühl, nicht gut genug zu sein?
  • Wo (in welcher Rolle – Mutter, Vater, Tochter, Sohn, Partner…) habe ich den Anspruch an mich, perfekt zu sein, und gleichzeitig vielleicht das Gefühl, diesen Anspruch nie erfüllen zu können? Welche überzogenen Ansprüche (zB. Job) stelle ich sonst noch an mich?
  • Was möchte ich mir endlich vergeben?

Versöhnungsritual

  • Räume das Zimmer auf, in dem du dein Ritual machen möchtest. Räuchere. Bereite alles für eine Feuerzeremonie vor.
  • Lege 3 Stöckchen bereit.
  • Rufe dir noch einmal in Erinnerung, welche Selbstzweifel, überzogene Ansprüche und Schuldgefühle du heute loslassen möchtest, um die Polarität in dir zu heilen.
  • Nimm das erste Stöckchen und puste alle Geschichten und Emotionen hinein, die mit dem Thema Selbstzweifel zusammenhängen. Verbrenne anschließend das Stöckchen mit der Bitte um Transformation.
  • Verfahre so mit dem zweiten Stöckchen und dem Thema überzogene Ansprüche sowie mit dem dritten Stöckchen und dem Thema Schuld.
  • Zum Schluss nimm beide Hände, führe sie durch die Flammen. Nimm die transformierte Energie mit den Händen auf und führe sie je 3 Mal zu deinem Bauch, deiner Brust und deiner Stirn. Bedanke dich am Ende beim Feuer für die Transformation.

Anschließend setze ich mich mit einem Glas Wein gemütlich hin und schreibe mir selbst einen Brief, der mich freundlich und liebevoll daran erinnert, dass alles schon gut ist, wie es ist, und ich schon gut bin, wie ich bin. Diesen Brief öffne ich dann im Juni zur Sommersonnenwende – auch bei einem Feuer und einem Glas Wein 😉 Es überrascht mich jedes Mal, welch tröstliche und positive Wirkung meine eigenen Worte dann auf mich haben.  

Kategorien: Raunächte